Der Koffer gepackt, die Puppen und Requisiten in Kisten verstaut, um das Theaterkonto mußte ich mich nicht kümmern, das hatte Corona schon leergeräumt, der Theaterschlüssel hing schon nicht mehr am Bund, eine Abschiedsvorstellung geplant - das war lange das Szenario zum 20. Geburtstag.
Nur noch ein bisschen in alten Zeitungsartikeln, Spielplänen, Fotos stöbern. Oh Mann, was habe ich nicht alles schon gemacht. Hunderte Vorstellungen für Kinder und Erwachsene. Wieviele Täler bin ich schon durchschritten. Irgendwie kam dann doch immer wieder ein Berg, ein Höhenflug. Und immer wieder stand ein grandioses Publikum an meiner Seite. Jetzt sind die Eltern von gestern - Großeltern, die Kinder von gestern - die Eltern von heut. Ziemlich cool.
Schon als kleiner Bub war ich von Pittiplatsch und dem Koboldland in der Glotze begeistert. Ich wollte eigentlich immer nur Puppenspieler werden. Na ja, es gab auch Zeiten, da fand ich Rockstar wäre eine Alternative. Aber aus Sex, Drugs and Rock’n’Roll wurde Weib, Wein und Gesang. Übrig geblieben ist Spiel und Gesang. Das Alter fordert seinen Tribut.
Also was soll’s. Das Leben ist eine Achterbahn. Das Jahr 2022 steckt voller aufregender Pläne. Die Theaterräume in der Langen Gasse sind Geschichte, aber ich plane schon die (wahrscheinlich) neuen Räume im Wangener Bahnhof. Außerdem spielt der Kasper und sein Gefolge das ganze Jahr über an ungewöhnlichen Orten der Stadt. Laßt euch überraschen.
P.S. Es gab natürlich auch eine Zeit vor dem Wangener Puppentheater. Hier (auf der linken Seite) findet ihr ein paar Bilder aus grauer Vorzeit. Das dünne Bübele bin wirklich ich!